In vielen Wohnungen und Häusern ist Parkett verlegt. Dazu kommen Laminatböden und auch immer mehr spezielle Bodenbeläge, die allerdings anfällig sind für Kratzer. Beim staubsaugen muss man dann darauf achten, dass man diese Parkett- und Laminatböden, sowie empfindliche Bodenbeläge nicht mit Kratzern versieht.
Denn gerade auf Holzböden ist es wirklich ärgerlich, wenn man diesen recht schnell verunstaltet durch Kratzspuren. Was es dafür zu beachten gilt und welche Tipps und Tricks wir Ihnen dafür mitgeben können, finden Sie hier in unserem Ratgeber Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Spezielle Staubsaugerdüsen für Parkett und Laminat
Wer einen hochwertigen Parkettboden oder Laminatboden sein eigen nennt, der sollte für seinen Staubsauger spezielle Staubsaugerdüsen kaufen. Mit den meisten Bodenstaubsaugern wird eine sogenannte Universaldüse mitgeliefert. Diese ist durchaus geeignet für die Reinigung von diesen Hartböden.
Allerdings gibt es noch eine bessere Alternative: die Parkettdüse. Diese ist noch besser geeignet zum saugen von Parkettböden, aber auch Laminat oder Kork. Im Prinzip für alle Bodenbeläge, die empfindlich gegen Kratzer und Kratzspuren sind.
Auch auf Fliesen ist es wichtig schützende Bürsten auf der Düse zu haben, um hässliche Verunstaltungen zu vermeiden. Aber schauen wir uns einmal diese beiden Staubsaugerdüsen genauer an.
Die Universaldüse – geeignet für Hartböden und Teppichböden
Standard ist die sogenannte Universaldüse. Sie wird im Prinzip mit allen Bodenstaubsaugern mitgeliefert und kann umgestellt werden für Hartböden und Teppichböden.
Dafür kann man an der Universaldüse seine Staubsaugers – meist durch einen Schalter – eine Bürste herausschieben. Diese schützt dann den Boden vor Kratzern durch die Staubsaugerdüse. Dieser sogenannte Bürstenkranz ist meistens zwischen 0,5-1 cm hoch und ist aus Naturhaar oder Filzmaterial.
Durch diesen Bürstenkranz fährt die Staubsaugerdüse leicht und einfach über Hartböden drüber. Dadurch kann man Schmutz und Staub perfekt ein saugen, kommt aber nicht mit Metall oder Plastik in Kontakt mit dem Untergrund. Wenn man dann den Teppichböden reinigen will, dann kann man mit diesem Kippschalter an der Düse den Bürstenkranz wieder einfahren und dann auch den Teppichböden saugen.
Spezialdüse Parkettdüse – noch besser geeignet für Hartböden
Trotzdem ist unser Favorit für Hartböden, wie Parkett, Laminat, Fliesen oder Kork, die sogenannte Parkettdüse. Diese hat einen hochwertigeren Bürstenkranz, der immer ausgefahren ist und leichter über den Boden gleitet als bei den meisten Universaldüsen.
Das Material des Bürstenkranzes ist hochwertiger und vermeidet komplett irgendwelche Kratzspuren. Bei manchen Universaldüsen ist der Bürstenkranz relativ niedrig und das Material nicht so hochwertig. Dadurch kommt es bei längerem Gebrauch teilweise dazu, dass der Bürstenkranz nicht mehr sehr hoch steht und man teilweise im Kontakt mit dem Untergrund kommt.
Bei Parkettdüsen ist der Bürstenkranz deutlich höher und auch langlebiger, sowie hochwertiger. Dadurch vermeidet man in jedem Fall Kratzer und Kratzspuren auf Hartböden und da Parkettdüsen relativ günstig zu bekommen sind, sollte man unserer Meinung nach eine solche im Hause haben. Zumindest wenn man Parkettböden oder andere kratzempfindliche Hartböden zu saugen hat. Denn einen Parkett schleifen kostet mit Sicherheit viel mehr Geld, als eine billige Parkettdüse zu benutzen.
Video: Warum eine Parkettdüse auf Hartböden Sinn macht
Tipps und Tricks beim staubsaugen von Parkett und Laminat
Auf was sollte man beim saugen von Hartböden noch achten?
Beim staubsaugen von Hartböden, wie Parkett und Laminat, sollten Sie noch auf ein paar Kleinigkeiten achten, um Beschädigungen zu vermeiden. Auch nur wenige Zentimeter drübergeschoben haben Sie schon Kratzer im Parkett, wenn sie den Bürstenkranz nicht heraus schieben und die Staubsaugerdüse aus Metall und Plastik ist.
Achten Sie darauf den Bürstenkranz auf Teppichböden immer eingefahren zu haben, denn sonst ansonsten haben sie sofort den ganzen Schmutz und Dreck in den Borsten und müssen den dann aufwendig von Hand reinigen.
Prüfen Sie vor dem staubsaugen mit einer Parkettdüse oder einer Universaldüse mit herausgefahrener Bürste, dass keine kleine Steinchen oder andere Materialien in der Bürste sind.
Parkett nicht mit voller Saugkraft saugen!
Regeln Sie die Saugkraft beim saugen von Parkettböden herunter. Denn gerade alte Parkettböden haben zwischen den Holzelementen ein Verbindungsstoff, den sie mit hoher Saugkraft heraussaugen können. Gerade bei älteren Böden müssen Sie dies unbedingt beachten, da sie ansonsten dieses Material mit der Zeit heraus saugen und dann kleine Löcher in ihrem Parkett haben.
Wenn sie dann mit Wasser wischen, dringt das Wasser unter den Parkettboden und gerade bei günstigem Parkett quillt das Holz mit der Zeit teilweise auf. Also die Saugkraft etwas herunter regeln, was auf diesem Boden auch für die Reinigung absolut ausreicht.
Rollen am Staubsauger prüfen
Schauen Sie sich die Staubsaugerrollen genauer an. Denn viele denken gar nicht daran, dass kleine Steine oder körnerartige Schmutzpartikel auf den Rollen des Staubsaugers ebenfalls Kratzer in den Boden machen können.
Nur Spezialreiniger verwenden!
Wenn nach dem staubsaugen noch Verschmutzungen auf dem Parkett oder Laminat sind, dann reinigen Sie diesen mit einem speziellen Reinigungsmittel für den entsprechenden Untergrund und lauwarmem Wasser. Bitte verwenden Sie keine anderen Reinigungsmittel, da gerade Parkettböden aufgrund ihrer Spezialbeschichtung sehr empfindlich sind.
Mit einem falschen Reinigungsmittel würden sie die Beschichtung des Parketts bzw. Laminats mit der Zeit beschädigen und Wasser würde in den Boden eindringen. Das würde zu einem aufquellen des Materials führen und sie können den Boden austauschen. Deswegen achten Sie immer darauf, dass sie ein spezielles Parkettreinigungsmittel oder Laminatreinigungsmittel verwenden.
Wichtig beim nass reinigen von beschichteten Hartböden ist auch, dass sie nicht zu viel Wasser verwenden.
Das Motto: viel hilft viel ist hier völlig fehl am Platz und beschädigt mit der Zeit die Beschichtung ihres Bodens!
Ist die Beschichtung erst einmal partiell herunter, dringt Wasser in das Material ein und muss s ausgetauscht werden. Das würde den Austausch des ganzen Bodens bedeuten.
Laminat Qualität und Nutzungsklassen
Was Sie bei der Anschaffung ihres Laminatbodens übrigens beachten sollten ist, dass es verschiedene Beanspruchungsklassen und Abriebklassen gibt. Unter der Beanspruchungsklasse versteht man die Nutzungsart der Fläche. Diese ist in Norm EN 685 definiert.
Hier unterscheidet man zwischen:
- Wohnen
- Gewerbliche Nutzung
Nach Nutzungsintensität:
- Geringer oder zeitweise Nutzung
- Mittlere Nutzung
- Intensive Nutzung
Dabei gilt es beim Kauf auf diese Beanspruchungsklassen zu achten.
Beanspruchungsklassen bei Laminatböden (EN 685)
Die angegebene Beanspruchungsklasse (21 bis 33) ist beim Kauf zu berücksichtigen. Dieser wird immer angegeben.Beanspruchungsklasse | Nutzungsart | Intensität der Nutzung |
---|---|---|
21 | Wohnen | Geringe Nutzung |
22 | Wohnen | Mittlere Nutzung |
23 | Wohnen | Intensive Nutzung |
31 | Gewerbe | Geringe Nutzung |
32 | Gewerbe | Mittlere Nutzung |
33 | Gewerbe | Intensive Nutzung |
Beispiel: Laminatböden in der Beanspruchungsklasse 21 bedeutet beispielsweise Wohnen (2) bei einer eher geringen Nutzung (1). Beanspruchungsklasse 23 wäre dann beispielsweise Wohnen (2) bei eher intensiver Nutzung (3).
Die gewerblichen Klassen haben immer eine 3 als erste Ziffer. Hier gilt gewerblich (3) und eher mittlere Nutzung (2), also 32.
Dazu ist sehr wichtig bei der Auswahl die sogenannte Abriebklasse. Diese wird in normierten Tests mit maschineller Prüfung ermittelt. Mit einem Schmirgelpapier wird der Boden bearbeitet bis er erste Abriebspuren erkennen lässt. Je nach Widerstandsfähigkeit und Zeitdauer bis diese Abnutzung erscheint, bekommt der Laminatboden eine entsprechende Abnutzungsklasse zugeordnet. Diese reichen von A1 (geringster Abriebwiderstand) bis hin zu A5 (höchster Abriebwiderstand).
Fazit
Für die Reinigung von hochwertigen Parkett, Laminat, Kork oder Fliesenböden würden wir dringend zur Anschaffung einer speziellen Parkettdüse raten. Zwar ist bei fast allen Bodenstaubsaugern die sogenannte Universaldüse mit dabei, aber diese ist von der Qualität meistens nicht so hochwertig wie die speziellen Parkettdüsen der verschiedenen Hersteller.
Diese haben einen hochwertigeren Bürstenkranz – meist aus Naturhaar – und mit diesem vermeidet man jegliche Kratzer und Kratzspuren auf dem teuren Bodenbelag. Wer hier 20-30 € spart, der spart am falschen Ende.
Denn einen Bodenbelag zu ersetzen kostet ein Vielfaches dessen und mit einer guten Spezialdüse für Parkett und Hartböden lässt sich dies leicht umgehen. Auch bei der Anschaffung ihres Bodenbelags sollten Sie aber auf Qualitätsklassen und Abriebklassen achten. Diese gibt es nicht nur für Laminatböden wie oben dargestellt, sondern auch für Parkett. Denn auch hier gilt: Qualität hat eben nun mal seinen Preis!